Karte (Kartografie) - Talas (Kirgisistan) (Talasskiy Rayon)

Talas (Talasskiy Rayon)
Talas ist eine mittelgroße Stadt mit etwa 34.500 Einwohnern im Nordwesten Kirgisistans, in landschaftlich schöner Lage in dem ca. 60 km langen Talas-Tal zwischen imposanten Bergketten. Die Stadt ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Gebiets Talas.

Obwohl das Tal schon seit mindestens 1000 Jahren dünn besiedelt war, hatte es vorwiegend als Weidefläche wirtschaftliche Bedeutung und nur im Winter lebten die Hirten im Tal. Nach der geschichtlich bedeutenden Schlacht am Talas im Jahre 751 zwischen Arabern und Chinesen blieb das Tal mehrere Jahrhunderte unbesiedelt, obwohl einige archäologische Nachgrabungen in den 1970er und 1980er Jahren beweisen, dass hier einst Leben und Handel blühten.

Im Bürgerkrieg nach dem Ende der Einheit des Mongolischen Reiches gelang es Qaidu, einem Enkel Ögedeis, 1269 einen eigenen mongolischen Staat mit dem Mittelpunkt in Talas zu errichten. Er war in Konflikte mit regionalen Machthabern vom Tschagatei-Flügel der Mongolen und mit Kublai Khan verwickelt. Nach seinem Tod 1301 fiel das Gebiet an das Tschagatai-Khanat.

Mit der russischen Eroberung 1864 kamen die ersten Europäer in das Tal. Militärs aus Taschkent bauten an der Stelle der heutigen Stadt Talas 1877 einen Stützpunkt. Daneben entwickelte sich eine kleine Siedlung, Dimitrowka genannt, deren Einwohner mit angebautem Gemüse und Viehhaltung das zaristische Militär versorgten.

Im April 1882 kamen Mennoniten mit einer Ansiedlungsgenehmigung aus St. Petersburg und der Gouverneur Turkestans in Taschkent wies ihnen Land im Talas-Tal zwischen den Flüssen Urmaral und Kumuschtak zu. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in Dimitrowka 16 kleine Häuser russischer und ukrainischer Familien, erbaut nach der ukrainischen Art, wie sie in den Dörfern Südrusslands bekannt waren.

Das erste steinerne Gebäude in der Siedlung war eine in den 1920er Jahren erbaute Backsteinkirche. Die Bevölkerung der Ansiedlung war immer gemischt und ist auch heute vielsprachig: Slawen, Kirgisen, Usbeken, Kasachen, Uiguren, Dunganen, Deutsche, Griechen, Chinesen, Tadschiken und andere Nationalitäten leben hier friedlich zusammen. In den 1940er Jahren lebten hier auch Karatschaier und Tschetschenen, die aus dem Kaukasus deportiert worden waren. Nach 1956 sind diese Kaukasier wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.

Den Status als Stadt und ihren heutigen Namen „Talas“ erhielt die Siedlung 1931. Seit dieser Zeit ist sie auch administratives Verwaltungszentrum des Talas-Bezirks, mit allen dazugehörenden Einrichtungen. Die in den benachbarten Gebirgsketten und im Talas-Tal mit ihren Viehherden nomadisierenden Kirgisen wurden zu dieser Zeit im Zuge der Zwangskollektivierung in der Sowjetunion in Kolchosen und Sowchosen zusammengefasst und in neuen Siedlungen sesshaft gemacht. Damit begann auch der Zuzug ethnischer Kirgisen in die Stadt Talas.

Abgesehen von der eindrucksvollen Berglandschaft zu beiden Seiten des Tales und fast 300 Tagen klarem Sonnenschein hat der Ort auch heute nur wenig zu bieten.

 
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Land (Geographie) - Kirgisistan
Flagge Kirgisistans
Kirgisistan [], auch Kirgistan (, ??), veraltet Kirgisien; amtlich Kirgisische Republik (, ??), ist ein Binnenstaat in Zentralasien mit rund 6,5 Millionen Einwohnern, die mehrheitlich (zu etwa 65 %) muslimische Kirgisen sind.

Kirgisistan ist sehr gebirgig. Das Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Osten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Hauptstadt und mit rund einer Million Einwohnern größte Stadt ist Bischkek. Weitere wichtige Städte sind Osch, Dschalalabat und Karakol.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
KGS Som (Kyrgyzstani som) с 2
ISO Sprache
KY Kirgisische Sprache (Kirghiz language)
RU Russische Sprache (Russian language)
UZ Usbekische Sprache (Uzbek language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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  •  Volksrepublik China